Die
Abbildung zeigt, daß der Kohlendioxidpartialdruck bei Alkalose einen
größeren Einfluß auf den BE hat als bei Azidose, und daß
der Einfluß der Hämoglobinkonzentration bei Normokapnie am geringsten
ist. Die Hämoglobinkonzentration von 5 g/dL kann auch als Hämoglobinkonzentration
in Blut und extrazellulärer Flüssigkeit interpretiert werden;
damit entsprechen die gestrichelten Kurven dem BEecf (vgl. Gl.
6) bei einer Hämoglobinkonzentration im Blut von 15 g/dL. Somit
wird aus dieser Grafik auch ersichtlich, daß der BEbl
bei Hyperkapnie, insbesondere in Kombination mit Alkalose, niedriger ist
als der BEecf.
Abweichung
unterschiedlich berechneter BEbl-Werte von dem nach Gleichung
1 mit den Konstanten nach ZANDER (1995, vgl. Tabelle 1) berechneten BEbl
bei cHb = 15 g/dL. Die durchgezogenen Linien in Abbildung 2 entsprechen
den 0-Linien. Die BEbl-Werte wurden mit den vier von den vorliegend
untersuchten Analysatoren verwendeten Formeln (vgl. Gl. 1, Tab. 1 und Anhang
A) berechnet.
Die
Abbildung zeigt, daß die Berechnungsart von IL und Nova Biomedical
außer bei Hypokapnie und Alkalose (also z.B. bei Hyperventilation)
die höchsten BEbl-Werte errechnet und daß der von
Radiometer verwendete Algorithmus bei Alkalose und Hyperkapnie niedrigere
BEbl-Werte als die anderen Formeln ergibt.
Abweichungen
unterschiedlich berechneter BEecf-Werte von dem nach Gleichung
6 berechneten BEecf bei cHbecf = 5 g/dL und vollständiger
Sauerstoffsättigung (entspricht den gepunkteten Linien in Abb. 2).
Die BEecf-Werte wurden mit den vier von den vorliegend untersuchten
Analysatoren verwendeten Formeln und der von der International Federation
of Clinical Chemistry (IFCC) [BURNETT 1995] vorgeschlagenen Formel (vgl.
Gleichung 2, Tabelle 2 und Anhang A) berechnet.
Die
Abbildung zeigt unter anderem, daß im betrachteten pH-Bereich zwischen
dem Referenz-BEecf und der von AVL verwendeten Formel bei pH
= 7,8 eine Differenz von etwa -0,6 mmol/L bei nur geringer pCO2-Abhängigkeit
besteht; bei pH = 7,2 sind diese beiden Berechnungsmethoden hingegen im
Ergebnis weitgehend identisch, bei pH = 7,0 beträgt der Unterschied
etwa 0,2 mmol/L. Bei Alkalosen werden mit der von Radiometer verwendeten
Formel in Analogie zum BEbl niedrigere Werte ausgegeben. Die
Formeln laut IFCC, NCCLS, Ciba-Corning, IL und Nova ergeben hingegen bei
zunehmender Alkalose höhere BEecf-Werte als die hier verwendete
Referenzformel (Gl. 6).
In Abbildung 3 sind die von den einzelnen Geräten verwendeten Formeln mit der in Abbildung 2 verwendeten Formel [ZANDER, 1995] bei cHb = 15 g/dL gegenübergestellt. Bei den physiologischen Normalwerten pH = 7,4 und pCO2 = 40 mmHg ergab diese Referenzformel einen BEbl von 0,0 mmol/L. Die Unterschiede zwischen den anderen Berechnungsverfahren betrugen dabei bis zu 1,3 mmol/L (Ciba-Corning: -0,5 mmol/L, IL: +0,8 mmol/L). Bei pH = 7,8 und pCO2 = 60 mmHg betrug der Unterschied des BEbl zur Referenzformel (DBEbl) für Radiometer -7,1 mmol/L, bei pCO2 = 80 mmHg -9,5 mmol/L.
Grafische
Darstellung der zur Berechnung des Bikarbonats verwendeten Faktoren.
Mit
dem auf der y-Achse aufgetragenen Faktor kann das Bikarbonat wie folgt
berechnet werden:
cHCO3–
= HCO3–-Faktor×
10 pH×
pCO2 .
Alle
Bikarbonatwerte sind also direkt proportional zum jeweiligen Faktor.
Die
Abbildung zeigt, daß der Unterschied der Faktoren zwischen IL bzw.
Nova und AVL konstant etwa 4 % beträgt, und daß die von Radiometer
verwendete Berechnungsmethode beim physiologischen pH von 7,4 praktisch
identische Werte liefert verglichen zu der von MÜLLER-PLATHE, dem
NCCLS (Ciba-Corning) und der IFCC empfohlene Berechnung. Die Abbildung
zeigt ferner, daß bei Azidosen und Alkalosen Unterschiede von etwa
3 bzw. 7 % zwischen diesen weitgehend übereinstimmenden Faktoren und
dem pH-abhängigen Faktor von Radiometer bestehen.